,,Bei VW sollte man ausmisten, indem man ,,den Mittellandkanal von oben in das Verwaltungs- gebäude einleitet", so VW-Aufsichtsrat Christian Wulff! Wo er recht hat, hat er Recht. Schließ- lich ist er Rechtsanwalt. Der Ministerpräsident hatte seinem Herzen Luft gemacht. Auch andere ,,abfällige Äußerungen" zum un-heimlichen VW-Chef Piech machte Wulff beim IHK-Neujahrs- empfang in Wolfsburg. Die örtlichen Honoratioren spendeten kräftig Applaus. Man kennt dort den Misthaufen Hauptverwaltung. Die VW-Werker kennen ihn auch. Er stinkt zum Himmel.
Bereits seit Jahren stinkt es dort. Der zuständigen Staatsanwaltschaft wie den Gerichten liegen Betrugsbelege in Massen vor. Bis zum Sommer 2005 war es der Justiz indes gelungen, den Mist aktiv zu vertuschen. Der Misthaufen wuchs derweil ungehemmt weiter. Im Staatsbetrieb VW sind Betriebsaffären sofort Staatsaffären. Staatsmist sozusagen! Staatsanwälte packen den Staats- mist unter den in Niedersachsen noch immer roten Teppich. Doch jäh explodierte der Mist- haufen. Nicht in Deutschland - natürlich nicht! Da lag ja der Teppich drüber. In Indien kam der Mist zum Vorschein. Der deutsche Teppich war zu kurz. Nun gab es kein Halten mehr. Der Mist verbreitete sich auch über die heimische Auslegware. Im Sommer 2005 erklärte dann ein Braun- schweiger Staatsanwalt, er kläre die Affäre bis zum Herbst 2005. Mit einem Kollegen warte er, dass ihm die Betrüger die Betrugsbelege frei Haus liefern. Man kennt sich schließlich, ist be- freundet. Vertrauen gegen Vertrauen. Strafverfolgung unter Rotariern auf dem VW-Misthaufen!
Im Februar 2006 hofft man, bis Ende 2006 Licht im Mist zu haben. Angesichts täglich neuer Fakten ist das opti-mist-isch. Mist-eriös sind unzählige Vorgänge. Was weiß die Staatsanwalt- schaft über Kreuzfahrtabenteuer der Betriebsräte? Auf der ,,Europa" vielleicht? Wer bezahlte die Luxus-Sausen der IG Metall-Schickeria? Wer genehmigte sie? Laut FOCUS 6/2006 kennt sogar der Kanzler Volkerts Freundin. Er begrüßte den Ex-AR-Kollegen im Reichstag in Berlin an ihrer Seite. Regierungsoffiziell sozusagen! VW-Pate Piech hat die reizende Brasilianerin nie gesehen? Pischetsrieder, sein Adlatus, auch nicht? Keiner wusste, dass Schröders Flugticket nach Verona bös manipuliert war? Der flog im Jet der West LB. VW bezahlte. Fast eine Stunde zuviel! Kein heimischer Staatsanwalt interessiert sich für die Betrugsbelege. Nicht nur die liegen inzwischen der EU vor. Auch MP Gabriel bediente sich bei VW. Mit seiner Tarnfirma CoNeS belog er seine Partei und Landtagspräsident Gansäuer. Dessen CoNeS-Persilschein für Gabriel ist falsch. Ganz eindeutig! Der Präsident irrte. Rein zufällig? Wer und was steckt noch alles im VW-Misthaufen?
Pischetsrieder schiebt ihn vor sich her. Viel stammt aus der Zeit seines Vorgängers. Keine Frage. Schon bei BMW war Pischetsrieder bekannt für seine Schieberqualitäten. Die Rover-Krise hatte er nicht eingestielt. Das war BMW-Übervater von Kuenheim. Pischetsrieders schob sie vor sich her. Rover war sein Gesellenstück. Bevor BMW im Mist versank, nahm man ihn dort vom Bock. Für die Nachfolge des VW-Paten Piech hatte sich der Koala-Verschnitt indes bestens qualifiziert.
Bei VW liefert er sein Meisterstück. Im Schieben. Seit Jahren spricht er von Ertragssteigerungen. Derweil steigert er die VW-Verschuldung. Die Schulden übersteigen bereits den Umsatz! Jeder Mittelständler wäre längst pleite. Dabei ist nicht einmal klar, ob Investitionen tatsächlich getätigt wurden - wie dem Finanzamt gemeldet. Millionenbeträge schwirren durch den Konzern. Mit un- bekanntem Ziel! Staatsanwälte sind krampfhaft bemüht, eigene Verwicklungen in die Millionen- Affäre zu vertuschen. Jetzt holt Oberschieber Pischetsrieder drei Jahre alte Pläne aus der Schub- lade. Versucht, seine Fehler auf andere abzuladen. In bester Koala-Manier frei nach dem Motto: Wasch mich, aber mach mich nicht nass! Selbst die SPD-eigene Hannoversche Allgemeine lästert: ,,Wie es nun weitergehen soll, ist auch gestern nicht wirklich klar geworden". Die VW- Werker sind - wie stets - die Verlierer. Von Management und IG Metall verlassen, stehen sie vor einer ungewissen Zukunft. Sie werden die Opfer des Misthaufens. Staatsanwälte verstecken sich dahinter. Banker versuchen Mist, statt Bilanzen zu analysieren. Es ist von 20.000 Entlassungen die Rede.... Dann muss ja was dran sein.... Börsianer reagieren euphorisch... Mist-Verständnisse!
Peine, den 12. Februar 2006 gez.: Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz
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