,,So ein Krieg kostet beide Seiten viel Geld. Es ist besser, sich zu einigen." Die Braunschweiger Zeitung vom 21. Januar zitiert diese Drohung von VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech. ,,Piech siegt im Machtkampf um VW-Aufsichtsrat", lautet die Überschrift des Artikels. Piech befindet sich permanent im Krieg. Der Mann hat ein klares Feindbild. Wer gegen ihn ist, ist sein Feind. Wer gegen ihn ist, muss weg. Piechs schlichtes Weltbild. Er bringt es ohne Schnörkel auf den Punkt. Gerade hatte er von der niedersächsischen Landesregierung erstritten, noch min- destens bis 2007 im Amt bleiben zu dürfen. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates. Ob er danach als einfaches Mitglied weiter kämpfen darf, ist nicht bekannt. Erstritten hat er zudem zwei Auf- sichtsratsplätze für seine Porsche-Krieger Wiedeking und Härtel. Sieg also auf der ganzen Linie?
Vom Genossen Schröder im Jahre 1992 mit absoluter Macht versehen, fegte er erst einmal alle fähigen Leute aus dem Konzern. Trauriger Höhepunkt: Der Abschuss von Prof. Seiffert inter- national anerkannter Autoexperte. Zurück blieben die Kriecher und Ja-Sager. Danach hatte Piech freie Hand für seine Rekord-Spinnereien. Die ließ er sich allesamt von VW finanzieren. Koste es was es wolle. Er verbrannte die Milliarden nach Belieben. Es war ja kein Privatgeld. Seine La- kaien in Vorstand und Aufsichtsrat bewilligten jedweden Hirnriss. Ob gläserne Manufaktur oder den schnellsten Sportwagen der Welt. Rekorde für ewigen Ruhm. Den angeblichen Gewinnen - vom Betrugsprüfer PwC testiert - standen horrend steigende Bankschulden gegenüber. Zur Stärkung seiner Privatfinanzen durfte er VW-Produkte vermarkten. Auch für sein Image zahlte VW. Scharen von Journalisten ließen es sich in Nobelhotels gut gehen. Die geschmierten Schrei- berlinge verbreiteten fortan die Mär vom genialen Techniker und Konzernlenker. Das Unterneh- men versank derweil in Agonie und Schulden. In 14 Jahren managte Piech VW fast in den Ruin.
Parallel zum Niedergang von VW wurde Porsche zum Krösus. Unter anderem durch Aufträge und Kooperationen mit VW. An Porsche ist Piech privat beteiligt. Auch dort sitzt er im Auf- sichtsrat, hat ein ,,natürliches Privatinteresse" an Profitabilität. Piechs Handelsgesellschaften ent- wickelten sich ähnlich prächtig. Bei Piechs Konditionen sind dies ,,Gelddruckmaschinen", wie VW-Insider sagen! Andere Unternehmen stecken diese Gewinne selbst ein. Bei VW landen sie beim Chef. Vermögensbildung in Arbeitgeberhand! So sammelte Piech auf privater Basis Milli- arde um Milliarde. Bis er auf einer prall gefüllten Kriegskasse saß - Munition für seinen Kampf gegen die ihm anvertraute Firma. Seine Munitionskiste öffnete er nun, um die VW AG, von ihm persönlich ruiniert, im Handstreich zu nehmen. Das Porsche-Engagement ist - frei nach Piech - eine kriegerische Übernahme. Bei VW kann sich niemand mehr wehren. Die Verhältnisse dort ähneln denen bei der West LB unter dem Staatsschirm des kriminellen Betrugsduos Neuber/Rau.
Nicht nur VW-Mitarbeiter fragen sich, wie die IG Metall dies begleiten kann. Sie kann, wie man im Sommer 2005 erfuhr. Und zwar nach der Spezialbehandlung führender Mitglieder. Allein die Freundin von Betriebsratschef Volkert wurde mit mehr als einer Mio. ,,gesponsort"! Co-Manager Volkert zeigte die fesche Brasilianerin sogar bei Konzernveranstaltungen. VW-intern heißt die Arbeitnehmerbank mittlerweile ,,Piechs Bordell-Fraktion". Piechs Vorstandskollege, Kanzler- freund Hartz, trieb es ähnlich dreist. Auf Kosten der Aktionäre. Vom Treiben der Kollegen habe Piech nie erfahren. § 93/116 Aktiengesetz gelten für ihn scheinbar nicht! Braunschweigs Justiz- und Finanzbehörden kennen den Betrug seit Jahren. Verschämt spielen sie die drei Affen: Nichts hören - nichts sehen - nichts sagen. Es waren schließlich alles Genossen. Die Staatsanwaltschaft als Genossenschutzverein. Beim Staatsbetrieb VW wurde nie ausgemistet. In einem funktionie- renden Rechtsstaat säßen Porsche-Krieger Piech und einige seiner Söldner längst hinter Gittern!
Piech bekämpft mittlerweile sogar kritische Journalisten. Geld spielt auch da keine Rolle. Laut Wirtschaftswoche trage er grelle Krawatten mit Jagdmotiven - ein Mann mit Gewehr und einem Elefanten. Dagegen klagt Piech. Sein Schlips zeige keinen Jäger, sondern einen ,,asiatischen Krieger" so Piech-Anwalt Prinz. Indien ist für Porsche-Krieger Piech gerade Hauptkampfzone!
Peine, den 24. Januar 2006 gez.: Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz
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