,,SPD-General" Heil und das KZ-Drütte

Die SPD sucht einen Generalsekretär. Die Kandidatenkür hat die Partei fast zerrissen. Den oder
die General(-in) zu bestimmen ist - eigentlich - das Recht des Parteivorsitzenden. Üblicherweise!
Der Vorsitzende muss eng mit dem obersten Parteimanager zusammen arbeiten. Eine Person, die
nicht sein Vertrauen hat, ist daher als General(-in) schwer vorstellbar. Eine(n) General(-in) gar
gegen das Votum des Parteichefs zu bestimmen, ist mehr als nur ein unfreundlicher Akt. Man
könnte es als zumindest kontraproduktiv, wenn nicht sogar subversiv bezeichnen. Genau dies
veranstaltete die SPD-Netzwerker-Fraktion. Planmäßig. Mit Telefonkonferenzen. Die Genossen
Gabriel und Heil sind die Köpfe dieser Netzwerker. Mit einem Netz fängt man üblicherweise
Fische. Ein SPD-Netzwerker ist aber eher auf Job-Jagd. Und zwar in der Partei. Netzwerker sind
auf dem freien Markt nämlich nur schwer zu vermitteln. Mancher Genosse bezeichnet die Netz-
werker auch als Strippenzieher. Die Strippen eignen sich selbstverständlich auch prima als Fall-
stricke. Vielen Parteifreunden gelten die Netzwerker daher eher als Fallensteller. Derartige Netz-
werke hießen zu DDR-Zeiten bekanntlich noch Seilschaften. Das Ende ist bekannt.

Andrea Nahles hatte sich - demokratisch fair und korrekt - um den Job als Generalin beworben.
Ihr durchaus legitimer Wunsch trieb ihre Partei ins Chaos. Der Intigantenstadl brach fast aus-
einander. Jetzt trägt Nahles allein die Schuld. Sie will nun gar nichts mehr werden - die Arme.
Die Intrige gegen Münte zogen die Netzwerker durch. Die stießen dem Parteichef den Dolch in
den Rücken. Telefonisch abgestimmt. Mit professioneller Unschuldsmiene. Reif für den Oscar.
Kategorie: Beste Regie. Danach wunderten sie sich öffentlich, dass Münte wankte. Originalton:
,,Das haben wir sooo nicht gewollt!" Nun befördert man die Strippenzieher und Fallensteller.
Kandidatenkür á la SPD! Merke: Parteigenossen mit so viel ,,taktischem Geschick" sind gerade-
zu prädestiniert für Führungsaufgaben in Staat und Gesellschaft. Hubertus Heil hat nichts Vor-
zeigbares vorzuweisen. Nach dem Abi studierte er Politologie. Das Studium brach er ab.
Offenbar bevor die Nazi-Zeit behandelt wurde. Sein Erfahrungshorizont sind SPD-Intrigen aller
Art. Lokal wie im Bund. Eine Parteikarriere. Zu Helmut Schmidts Zeiten hätte man ihn als
verkrachte Existenz bezeichnet. Das waren noch Zeiten! Sigmar Gabriel verkaufte die Reduzie-
rung der Neuverschuldung im Fernsehen bereits als Schuldenabbau. Das tat er als niedersäch-
sischer MP. SPD-Fachleute unter sich. Das Wissen um wirtschaftlich/gesellschaftliche Zusam-
menhänge ersetzt ein SPD-Netzwerker durch die Kenntnis der richtigen Telefonnummern.

Man fragt sich, wie derartige ,,Experten" unser Land entwickeln sollen. Nach welchen Kriterien
bestimmt eine große Volkspartei wie die SPD ihr Führungspersonal? Rhetorik allein ist eindeutig
zu wenig. Muss man sich da wundern, dass wir mit Volldampf an die Wand gefahren werden?
Dampfplauderer Gabriel und Hohlrhetoriker Heil sind Prototypen dieser Null-Wissen-Genera-
tion in den Führungsrängen einer großen Volkspartei. Karrieren, wie die von Gabriel und Heil
führen in einem Wirtschaftsunternehmen in aller Regel in die Pförtnerloge. Dort kann man elo-
quente Mitarbeiter gebrauchen, die sich Telefonnummern merken können.

Wohin eine solche Null-Wissen-Karriere bisweilen führt, zeigte MdB Heil auf dem Gelände des
ehemaligen KZ-Drütte. Das Stahlwerks-KZ war gegen Ende des Krieges Außenlager des KZ
Neuengamme. 3.500 Häftlinge fanden an den Hochöfen und Walzwerksanlagen den Tod. Zwei
Opfer waren direkt am Arbeitsplatz aufgehängt worden. Eine Gedenkstätte im Werk erinnert an
den KZ-Terror. Zwischen der Gedenkstätte und dem Ort dieser Hinrichtung hatte die IG Metall
am 16. Februar 1999 eine öffentliche Galgen-Show arrangiert. In der ersten Reihe, neben einigen
SPD-MdLs, saß MdB Heil. Den symbolischen Lynchmord vor Augen. Die Galgen-Show wurde
bundesweit per TV übertragen. Die Täter dieser ungeheuerlichen Veranstaltung sind jedoch nach
Feststellung der zuständigen Genossen-Staatsanwälte in Braunschweig ,,nicht zu ermitteln".
5.500 ,,einfache" Mitarbeiter wurden für eine in der deutschen Nachkriegsgeschichte beispiellose
Schändung eines KZ nach eigenen Worten ,,missbraucht". Sie ,,schämen" sich explizit dafür.
,,SPD-General" in spe Hubertus Heil sitzt so etwas locker aus. Im illegalen SPD-Justiz-Netz.

Peine, den 7. November 2005 gez.: Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz


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